Manch einer erinnert sich noch an den 26. August 2001, als der FCS in der ersten Runde des DFB-Pokals nach Bremen musste. Ein leichter Gegner in einer schwierigen Zeit, dachte man damals. Der FCS wollte in dieser Saison den Wiederaufstieg in die Bundesliga anpeilen, aber verlor erst einmal die ersten vier Begegnungen allesamt, um dann Trainer Thomas von Heesen zu entlassen. Der Österreicher Heribert Weber wurde sein Nachfolger und vollbrachte das Kunststück, die lockere Pflichtaufgabe im Pokal bei Bremen II zu verhauen. Und zwar nicht mit einer knappen 1:2-Niederlage, sondern sage und schreibe mit 0:5.
Im Nachhinein lässt sich feststellen, dass der Kader der Bremer an diesem Tage erstaunlich gut besetzt war: Christian Schulz (heute Hannover 96), Enrico Kern (heute Erzgebirge Aue), Tim Borowski (heute in Werders 1. Mannschaft) und Simon Rolfes (heute Bayern Leverkusen) waren damals zwar weitestgehend unbekannt, aber Leuten wie Thomas Stratos, Thomas Winklhofer oder Giuseppe Catizone überlegen. Dann wirkt die Niederlage etwas verständlicher.
Nun ist die Lage sogar erschreckend ähnlich geworden: Werder Bremen II befindet sich zwar in einer Liga mit dem FCS und wird somit automatisch ernst genommen. Dennoch stehen die Bremer auf dem 20. Tabellenplatz, was einen Sieg zu einer Pflichtaufgabe für den FCS, der sich wie 2001 in einer Krise befindet, macht. 2010 ähnelt in den Voraussetzungen zwar unheimlich an 2001, der Unterschied liegt aber im Detail und macht Hoffnung auf einen Auswärtssieg:
- Der FCS ging nicht mit großmäuligen Ankündigungen in die Saison, sondern hat, auch wegen solcher Spiele wie 2001, gelernt, weniger arrogant bei vermeintlich kleinen Gegnern anzutreten.
- Der FCS 2010 setzt sich anders als 2001 nicht aus in die Jahre gekommenen Ex-Stars und Legionären zusammen, sondern aus einer Mischung ambitionierter und erfahrener Spieler, denen man selbst in den schlechteren Spielen dieser Saison vollen Einsatz anmerkte.
- Werder Bremen II ist derzeit längst nicht so stark besetzt wie im DFB-Pokal 2001. Zwar erkämpfte die Mannschaft von Thomas Wolter in Dresden mit neun Mann ein Unentschieden, aber die Ausfälle, wie etwa der von Onur Ayik, treffen Bremen stark.
Vielleicht steht ja in dem nächsten Vorbericht auf dieser Seite, der von Werder Bremen II handelt, ja statt der 2001er Pokalgeschichte: "Werder II, war da nicht mal was? Ja, ein Auswärtssieg am 14. November 2010!"
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