Freitag, 11. Februar 2011

Post von Claudio: Das Wochenende (Teil 1)



Unser Freund und Leser Claudio Mariotto aus Luxemburg hat uns einen kleinen Text über sein Wochenende geschickt. Diesen wollen wir den Lesern unseres Weblogs nicht vorenthalten. Aufgrund der Textlänge veröffentlichen wir "Das Wochenende" in zwei Teilen. Hier gibt es exklusiv den ersten Streich:

Jeder freut sich auf das Wochenende. Mir geht es auch so. Mein Wochenende beginnt fast immer am Freitag gegen 12:00 Uhr, weil ich fast jeden Freitagnachmittag Urlaub nehme.

Mein Freitagnachmittag begann sehr gut, weil ich endlich eine Lösung für den Bodenbelag des Hauseingangsflurs gefunden hatte. Am Abend hatte ich einen Termin im saarländischen Orscholz und ich glaubte in einem saarländischen Essgasthaus das SR-Fernsehen zu sehen, damit ich einige Nachrichten vom 1.FCS erhielt. Dem war nicht so. Ich sah in Begleitung, zu meiner Enttäuschung, RTL. So musste ich warten bis ich in meinem Erdgasmobil saß um das Resultat unseres 1.FCS zu erhalten. Die Uhranzeiger gaben 22:00 Uhr und ich erhielt meinen ersten Schock. Die Stimme sagte: „… Der 1.FCS bleibt weiterhin im Tabellenkeller. Der 1.FCS hat sein Spiel gegen Heidenheim mit 2 zu 0 verloren. …“ Die Nachricht schlug mir wie ein Stich aufs Herz und ich bekam fast Tränen in die Augen. Die Niederlage schmerzte sehr. Zu Hause angekommen wollte ich sofort Näheres wissen und schaute mir die Angaben auf Teletext an. Als ich sah, dass Zydko Rot bekommen hatte, war ich tief traurig. Nachdem Stiefler bereits Rot bekam ist dies ein Beweis, dass es in der Mannschaft nicht zum Besten läuft.

Wie jeder sterbliche Mensch ging ich müde ins Bett, da ich für Samstag ein gefülltes Programm hatte. Bevor es 6:00 Uhr wurde stand ich auf und konnte so voll konzentriert die Frühsportnachrichten auf SR3 gegen 6:23 Uhr verfolgen, damit ich genauere Informationen zum Spiel bekam. Hätte ich sie nur nicht gehört. Der spannende Moment kam und mich traf erneut ein Stich voll im Zentrum meines Herzens.

Zuerst einige Worte zum Spiel gegen Heidenheim. Man sagte, dass es eine Steigerung gegenüber dem Spiel gegen Jena gab, aber es reichte nicht. Wie so oft hat man einige Torgelegenheiten nicht verwertet. Aber was soll’s. Diesen saarländischen Blues kennen wir schon lange. Es gibt nichts Neues im Westen, nein im Saarland.

Aber dann kam die Nachricht die mich umhaute. „… Stephan Fröhlich steht ab sofort nicht mehr als Trainer des 1.FCS für die Mädchen zur Verfügung. Er hat einen 4-Wochen-Krankenschein eingereicht. …“ Diese Nachricht hatte gefehlt. Ich stellte mir die Frage, wie eine Person mit der ich am Mittwoch noch gesprochen hatte und die mir nicht unbedingt einen kranken Eindruck hinterließ, auf einmal so krank sein kann. Nein da stimmt was nicht.

Wie dem auch sei, ich fühlte mich nicht sehr wohl, so dass ich meine Termine absagte und so ging ich, nachdem ich gefrühstückt hatte, zurück ins Bett. Dort muss ich mich sehr wohl gefühlt haben, denn ich verbrachte dort meine Zeit schlafend bis 13:00 Uhr. Ich stand auf, obschon ich nicht in bester Verfassung war, zwang mich etwas zu essen. Zeitgleich verfolgte ich am Teletext die Entwicklung der Resultate der 3. Liga. Es ging auf und ab. Mal war der 1.FCS auf dem 17., dann auf dem 16. Platz und so weiter. Sogar waren augenblicklich 4 Vereine punktgleich mit 21 Punkten.

Gegen 15:05 Uhr gab Herr Thomas Wollscheid vom SR3 in der Sportsendung ein Interview mit dem 1.FCS-Präsidenten Paul Borgard. Er erklärte, dass die FC-Geschäftstelle gegen 10:30 Uhr den Krankenschein des Herrn Fröhlich erhalten hatte und eine Dreiergruppe sein Amt übernimmt. (Also in Saarbrücken erfindet man das neue runde Ei.) Zum Fall Luginger bekam man die Erklärung, dass die junge Vergangenheit gezeigt hat, dass es keinen Sinn hat kurzerhand den Trainer zu wechseln. Damit war das Gespräch zu Ende und erstaunlicherweise hakte Herr Wollscheid, entgegen seiner Gewohnheit, nicht mit zusätzlichen Fragen nach. Er hat sich das Seine wohl gedacht und ich muss einfach sagen, dass der Präsident nicht überzeugt hat, wer weiß ob er die Wahrheit gesagt hat. Dieses Gespräch hat mich entmutigt. Auf jeden Fall hat der Präsident mich nicht überzeugt.

Damit es mir besser ging trank ich gegen den Rat meines Arztes, keinen Kaffee zu trinken, weil er meinen Hautkrebs unterstützt, einen Espresso mit einem guten Stück Schokolade. Es ging mir besser, aber es war schwer. Ich sagte mir, dass wenn ich in Australien leben würde, wo der Hurrikan bläst, ich mich bestimmt nicht für den 1.FCS interessieren würde. Wäre ich in Bangladesch, wo der Regen Schlammlawinen verursacht, dann wäre mir der 1.FCS egal. Wäre ich in der Gegend vom Sahel, dann wäre es mir wichtiger ob ich einmal am Tag zu essen bekomme, als ob zu wissen wo der 1.FCS dran wäre.

Fortsetzung folgt...

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