Mittwoch, 25. August 2010

Vorbericht: Die Unbeständigkeit verlassen

1. FC Saarbrücken gegen den VfB Stuttgart II, so lauteten in den tristen Zeiten der Regionalliga Süd öfters die Begegnungen. Beispielsweise am 8. Mai 2004, als in München ein gewisser Werder aus Bremen Meister wurde und bei strömendem Regen im Ludwigspark der FCS durch ein wunderschön herausgespieltes Eigentor von Marcel Schuon in Führung ging. Den Ausgleich für die Stuttgarter besorgte Milan Jurkovic, der an diesem Tag im Sturm spielte, obwohl er eigentlich etatmäßiger Ersatztorhüter des VfB II war. Eine Randnotiz der Fußballgeschichte, an die Bremen-Meisterschaft erinnert sich natürlich jeder.

Unattraktive Bundesliga-Reserve

Mit Attraktivität ist die Begegnung wahrlich nicht gesegnet, nach dem Abgang von Karlheinz Riedles Sohn Allesandro zum Grashopper Club Zürich ist der Finne Pekka Lagerblom (u.a. bei Werder Bremen und dem 1. FC Köln in der Bundesliga) bekanntester Akteur der Stuttgarter Bundesliga-Reserve. Und überhaupt gibt es für den geneigten FCS-Fan, der mit einer Reihe attraktiver Gegner in den vergangenen Woche verwöhnt wurde, bei diesen Spielen meist wenig erfreuliches. Dabei ist gerade gegen den VfB Stuttgart II der Zeitpunkt gekommen, an dem die Blau-Schwarzen ihre Fans wieder mit gutem Fußball verwöhnen sollten.

Es hapert mal hier, mal dort

Die Auswärtspleite in Dresden offenbarte vor allem die Erkenntnis, dass die Schwächen nie dort zu liegen scheinen, wo die Presse und die Fans sie vor jedem Spiel auf's Neue verorten. Dem Sturm wurde der schwarze Peter für die ersten beiden Saisonniederlagen zugeschoben, es folgen zehn Tore in zwei Spielen. Die Abwehr kassierte mal Dresche, wurde mal als Fels in der Brandung angesehen. Das Mittelfeld, über die vergangenen zwei Jahre mit Abstand die stärkste Abteilung auf dem Platz, spielte in Dresden desolat. Neu-Torhüter Andy Hubert zeigte Licht und Schatten, was auch auf der letzten Position zum allgemeinen Schluss verleitet: Die Unbeständigkeit ist derzeit das einzig Verlässliche beim FCS.

Beide Heimspiele nutzen

Um dies ändern zu können, muss erst einmal klar sein, was falsch läuft. Was aber tun, wenn mal dieses und mal jenes im Team versagt? Die Antwort kann nur in den kommenden beiden Spielen liegen. Gegen den VfB Stuttgart II und den SV Sandhausen müssen mindestens vier Punkte her, die einerseits der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen darin geben, dass der 7:0-Erfolg in Jena kein einmaliger Ausreißer war. Das Team muss gegen jeden Gegner gewinnen können. Andererseits braucht der FCS die Punkte, um nicht wieder nach unten abzurutschen. Wer schon in der Hinrunde am Tabellenende hängt, hat es mit jedem Spiel schwerer, wieder in die gesicherte Zone zu kommen.

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