Samstag, 21. August 2010

Dresden - FCS 3:0 - Spielbericht


Autobahnen, ehemalige Grenzübergänge, Baustellen, Verspätungen: Nach einer endlos langen Anreise, bei der zwischendurch 14 Kilometer Stau auf der Landstraße umfahren werden mussten und einem unnützen, weil gescheiterten Konzept der Anreise "in Polizei-Eskorte" war irgendwann gegen 18:55 Uhr das Rudolf-Harbig-Stadion zu Dresden erreicht. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt bereits festgelegt, dass der Anstoß zur Partie SG Dynamo Dresden gegen den 1. FC Saarbrücken mit 15 Minuten Verzögerung fallen sollte. Aber damit war auch das Glück der FCS-Fans an diesem Abend schon aufgebraucht.

1. Halbzeit

Vor über 17.000 Zuschauern, davon ca. 200 im Gästeblock, ging es im neuen Rudolf-Harbig-Stadion für beide Mannschaften munter los. Auf Seiten des 1. FC Saarbrücken spielte mit der gleichen Elf, die Jena mit 7:0 schlagen konnte, die Hausherren hatten einige Umstellungen im Aufgebot. Die beiden Neuzugänge Alexander Esswein (kam aus Wolfsburg) und Christian Fiél (kam aus Aachen) feierten ihr Debüt. Dresden bestimmte das Spiel, allerdings hatte der FCS in der Anfangsphase durchaus gute Chancen durch Ufuk Özbek und Markus Fuchs, die jedoch nichts einbrachten. Vor dem Saarbrücker Tor wurde es meist durch Standards gefährlich. Nach 35 Minuten ging Dresden mit 1:0 in Führung: Eine schnelle Freistoßkombination schloss Robert Koch per Hacke ab, Marina-Ersatz Andy Hubert wirkte in dieser Szene etwas unglücklich. 1:0 war auch der Halbzeitstand.

2. Halbzeit

Zur zweiten Halbzeit brachte Jürgen Luginger für den im Antritt langsamen Markus Fuchs Velimir Grgic. Der FCS hatte nun einige eher harmlose Gelegenheiten zum Ausgleich, während Dynamo weiter die Partie kontrollierte. Die Luginger-Elf wirkte mit der Zeit ratlos und verlagerte das Spiel fast ausschließlich auf Versuche durch die Mitte und lange, hohe Bälle. Dresden spielte dagegen schnell über die außen und brachte die FCS-Abwehr desöfteren in Verlegenheit, was zu vielen kleineren Fouls und gefährlichen Freistößen führte. Schiedsrichter Norbert Grudzinski fiel dabei durch eine eher kleinliche Auslegung der Regeln auf. In der 63. Minute ließ Grudzinski jedoch nach einem klaren Foul an Nico Zimmermann an der Strafraumkante das Spiel weiterlaufen, was auf der Gegenseite in einem Freistoß für Dresden aus halbrechter Position führte. Die Flanke in den Strafraum vollendete Tim Kister per Kopf zum 2:0.
Nach dieser Vorentscheidung zeigte sich der FCS zwar nicht resignierend - aber ideenlos. Bezeichnend ist, dass die größte Chance im restlichen Spielverlauf ein verunglückter Kopfball eines Dynamo-Verteidigers zu Torwart Axel Keller war, der fast zu einem Eigentor führte. Keller wurde später verletzt gegen Benjamin Kirsten (Sohn von Ulf Kirsten) ausgewechselt. Ob dies noch von einer Verletzung durch Grgic herrührte oder den FCS vorführen sollte, bleibt unbeantwortet. Die Einwechslungen von Stiefler und Pisano auf Seiten des FCS brachten wenig ein. Dynamo kam dagegen noch zu einigen Chancen und erzielte in der Schlussminute durch Marc Sand das 3:0 nach einem mustergültigen Konter.

Fazit:

Die Schuld an dieser Niederlage darf trotz miserabler Schiedsrichterleistung einzig und allein beim FCS selbst gesucht werden. In der ersten Halbzeit zeigte der FCS durchaus, dass er Dynamo Paroli bieten kann und auch in der zweiten Halbzeit erarbeitete er sich anfangs noch Torchancen. Warum die Blau-Schwarzen ab einem gewissen Zeitpunkt dann nur noch mit Verzweiflungstaten agierten, bleibt unverständlich, da die Stärken dieser Mannschaft bestimmt nicht im erkämpfen langer, hoher Bälle liegt. Gegen Stuttgart II sollte man es vielleicht mit anderen Ideen versuchen.

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