Samstag, 11. Dezember 2010

Leseprobe 1: Ein Weihnachtsgedicht

Ausgabe Nr. 8 steht in den Startlöchern und seit gestern ist zumindest bekannt, dass die Erscheinung eben dieses Heftes noch für die Weihnachtszeit 2010 geplant ist. Passend zu jener besinnlicher Zeit gibt es heute einen kleinen Vorgeschmack im festlichen Gewand: Unser Gedicht "Knecht Reinhard", abgekupfert bei einem Klassiker.

Knecht Reinhard
von Steodor Thorm

Von drauß vom Stadion komm' ich her,
ich muss Euch sagen: Dort friert sehr.
Allüberall hat man's kalt im Sitzen,
das wissen auch die Stadtratsfritzen.
Und droben gleich beim Marathontor,
stach mit großem Bauche der Hartmut hervor;
Und wie ich so strolcht' in Richtung Ausgang,
Da rief er mich mit lauter Stimme an:
"Reinhard", rief er, "Sei nicht so schnell!
Hab ein Hühnchen zu rupfen, alter Gesell!
Das Stadion fängt zu altern an,
meine Geldkasse ist aufgetan,
und für meine Gelder sollen nun
die von der Stadt nicht länger ruhn;
Ich will nicht länger den Verfall,
und morgen flieg ich nach Portugal."
Ich sprach: "O lieber Hauptsponsor,
es steht doch kurz bevor;
ich muss nur noch zur Stadt,
das Land schon zugesagt hat!"
- "Hast denn die Wähler hinter Dir?"
Ich sprach: "Die hab ich hinter mir!
Denn die Zusage vom Stadionherrn
hörten unsere Mitglieder gern."
- "Hast auch den Borgard durchbekommen?"
Ich sprach: "Der wurde angenommen!
Das lief alles glatt und im Rechten,
beschwert haben sich nur die Schlechten!"
Hartmut sprach: "So ist es recht;
so geh mit Horst, mein treuer Knecht!"

Von drauß von der Stadt komm' ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun versprech ich euch, was auch hält:
Es gibt viel Geld, für's Stadion Geld!

Keine Kommentare: