Dienstag, 10. Mai 2011

Leuchtturm #8: Der große Leuchtturm-Präsidenten-Test


Traditionell gibt es einige Tage nach der Veröffentlichung unseres Heftes einen ausgewählten Artikel nicht nur in der Printfassung, sondern auch zum Nachlesen auf unserer Webseite. Den Anfang machen wir mit dem großen Präsidenten-Test. Wer ist für das höchste Vereinsamt geeignet, wer nicht? Der Artikel erschien in unserer Satire-Rubrik "Im Scheinwerfer".

Ein großer Verein braucht einen großen Präsidenten. Der FCS ist ein Verein, braucht also auch einen Präsidenten! Doch nicht jeder Präsident ist ein Macher, ein Big Boss, eine Lichtgestalt. Könnten Sie FCS-Präsident sein? Machen Sie den Test und erkennen Sie, welche Art von FCS-Präsident Sie wären. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind natürlich absolut ausgeschlossen.

Frage 1: Wieso gerade der FCS?

a) Weil ich Saarbrücker bin.
b) Weil Homburg zu schlecht ist.
c) Weil es mir angeboten wurde.
d) Eigentlich wollte ich nicht Präsident werden!

Frage 2: Was würden Sie mit einer 1000-Euro-Spende eines treuen Vereinsmitglieds machen?

a) Mich recht herzlich bedanken.
b) So kleine Beiträge nehme ich nicht an, der will doch bestimmt eine Gegenleistung!
c) Da muss ich mal meinen Vorgänger fragen, ob ich das annehmen darf.
d) Als Sparbuch anlegen. In 100 Jahren wird so das neue Stadion finanziert.

Frage 3: Was ist Ihre beste Eigenschaft?

a) Ich habe viele Kontakte.
b) Ich habe viel Geld. Sehr viel Geld.
c) Ich bin ein hervorragender Redner und volksnaher Präsident!
d) Hm. Weiß nicht.

Frage 4: Was ist Ihre schlechteste Eigenschaft?

a) Ich war mal in einen politischen Skandal verwickelt.
b) Ich bin öfters in einen politischen Skandal verwickelt.
c) Ich sage manchmal Sachen, die ich später zurücknehmen muss.
d) Ich habe keine Eigenschaften.

Frage 5: Vervollständigen Sie: Als Kind wollte ich immer sein wie...

a) Leonardo da Vinci
b) Don Vito Corleone
c) Jackie Chan
d) ein Sachbearbeiter im Finanzministerium

Frage 6: Zum Abschluss Bekommt der FCS unter Ihrer Präsidentschaft ein neues Stadion?

a) Ich habe feste Zusagen, dass ein neues Stadion kommt!
b) Zur Not bau ich eins in Homburg.
c) Die Bagger rollen schon im Sommer an!
d) Ich habe mich schon immer dafür eingesetzt. Im Ernst.

Die Profile (zur richtigen Zuordnung den Buchstaben a bis d nehmen, den man bei den Fragen am häufigsten ausgewählt hat):

A.) Der Vereinstreue:

Sie wollen vor allem einem Verein dienen, der Ihnen sehr am Herzen hängt. Mit Leib und Seele Saarbrücker sind Sie der Diplomat unter den Präsidenten, der auch dazu in der Lage ist, den FCS vor dem Aus zu bewahren. Leider macht Sie das viele Händeschütteln und Klinkenputzen anfällig für Realitätsverluste. Immerhin bleiben Sie dem Verein auch noch nach Ihrer Präsidentschaft in anderer Funktion, etwa als Aufsichtsratsvorsitzender, treu - allein Ihren Realitätssinn bringt das nicht wieder.

B.) Der Mäzen:

Geld regiert die Welt, Sie regieren den Verein: Mit praller Brieftasche erkaufen Sie sich die Liebe der Vereinsmitglieder und Ihrer Gefolgschaft, um den FCS nach oben zu bringen, obwohl es Ihnen eigentlich egal ist, ob Sie gerade Regent in Saarbrücken oder Homburg sind. Leider mangelt es Ihnen am nötigen Fachverstand, sodass Ihr Personal mehr nach Loyalität denn Kompetenz zusammengestellt ist - und ernsthaft: Reagieren Sie auf sanfte Kritik nicht gleich so dünnhäutig. Ist ja nicht jeder gleich von der Presse!

C.) Der Medienpräsident

Immer präsent, immer im Rampenlicht: Der Verein ist Ihre Bühne und die Präsidentschaft die beste Werbung für Ihre Person. Flammende Reden und emotionale Aufrufe an die Mitglieder des Vereins prägen Ihr Handeln mehr denn greifbare Resultate - so kommt es vor, dass von Ihren Ankündigungen nicht alle, also meistens nur die Minimalforderungen umgesetzt werden. Immerhin vermögen Sie es auf Mitgliederversammlungen für Unterhaltung zu sorgen.

D.) Der Unscheinbare

Eigentlich wollten Sie nicht Präsident werden, wurden aber halt gefragt und haben getreu Ihrer streng pflichtbewussten Auffassung den Job angenommen - ohne dabei vorher ein Konzept auszuklügeln. So wirkt manche Äußerung noch holprig und unbedacht, aber im Grunde glänzen Sie vor allem durch eines: Unscheinbarkeit. Kritiker nennen das "profillos". Aber im Ernst: Wer sich ruhig und unauffällig verhält, macht doch wenig falsch, oder!?

Carsten Pilger

Keine Kommentare: