Mittwoch, 13. Januar 2010

Der Leuchtturm war schneller!

Bereits in unserer Erstausgabe hat sich unser Redakteur Jochen Klein Gedanken um den Verbleib unseres Stadions gemacht. Vielleicht orientieren sich ja beide Seiten an den Vorschlägen des Leuchtturms beim Neubau eines Stadions:

Der Stadionumbau - ein Vorschlag
von Jochen Klein

„Früher war alles besser“ ist sicher eine der bekanntesten, meist genutzten, und zugleich auch am meisten verspotteten Weisheiten im deutschen Sprachraum. Dass in manchen Fällen tatsächlich früher alles besser war, hat der 1.FCS in den letzten Jahren leider zur Genüge bewiesen, doch dies ist eine andere Geschichte. Ein Spruch, der früher sicherlich genauso bekannt war, heute aber größtenteils nur noch im Wortschatz der älteren Generationen, die „schunn seit fuffzisch Johr de Eff-zeh gugge“, existiert, lautet: „Gut Ding will Weile haben“.


So oder so ähnlich haben sicherlich auch einige FCS-Fans gedacht, als vor gefühlten Jahrzehnten das Thema Stadionumbau zur Debatte stand. In dieser Zeit, so berichten alte Quellen, soll unser geliebter Vorzeigeclub aus der Landeshauptstadt sogar in der zweiten Bundesliga gekickt haben. Zwar wurde viel geredet und geplant, gemunkelt und gemauschelt, doch passiert ist in all den Jahren rein gar nichts; der Stadionumbau musste vielmehr Jahr für Jahr als Ablenkungsmanöver für andere Problemherde herhalten. Zuletzt sollte es sogar eine Stahlrohrbüchse werden. Schon jetzt ist abzusehen, dass, wenn nichts Bahnbrechendes geschieht, der alte Park noch in hundert Jahren so stehen wird, denn, um es mit den Worten eines bekannten saarländischen Politikers zu sagen: „Investitionen in den Ludwigspark sind dem fußballuninteressierten Steuerzahler nicht zu vermitteln.“  


Dabei liegt die Lösung so nahe, genauer gesagt: Vor den Toren der Stadt. Dort wird mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt seit 1997 das Naturschutzgebiet „Urwald vor den Toren der Stadt“ vorangetrieben, wo man Flora und Fauna ohne menschliches Eingreifen gedeihen, und die Zeichen der Zivilisation überwuchern lässt. Menschliche Bauwerke, von Pflanzen ungehindert überwuchert? Kennen wir das nicht von irgendwoher? Ja, genau, die Stehränge im Ludwigspark! Wer eins und eins zusammenzählen kann, wird nun wissen, dass das Ergebnis „zwei“ ist, und wenn er richtig klug ist, wird er auch wissen, worauf ich hinaus will.


Lasst das Gras im Park weiter wuchern, pflanzt Bäume und Sträucher, legt kleine Biotope an, kauft Dünger und setzt eure exotischen Tiere aus ! Schon in wenigen Jahren hätten wir einen „Urwald hinter Stadiontoren“, eine Symbiose aus Sport und Natur, ein Leuchtfeuer für das friedliche Zusammenleben zwischen Mensch und Tier. Über den Stehrängen könnten neue, hochmoderne Tribünen , finanziert vom Umweltministerium, dem NABU Saarland und Saarforst, entstehen. Das Umweltstadion würde einzigartig und bundesweit bekannt werden, und nicht nur das! Die Fülle an Vorteilen dieses Modells ist so groß, dass eine Aufzählung sämtlicher Punkte den hier zur Verfügung gestellten Rahmen sprengen würde, darum konzentrieren wir uns auf die Kernpunkte:


Stimmung: Das dichte Blätterdach in Kombination mit den neuen Superdächern der Tribünen sorgt für eine unglaubliche Akustik.. Experten schätzen, dass es allerhöchstens fünf Jahre benötigt, bis sich eine dichte Papageienpopulation ansiedeln wird. Die Fähigkeit der bunt gefiederten Flügelwesen, menschliche Worte abspeichern und wiederholen zu können, wird für einen noch nie dagewesenen Dauersupport sorgen. Aus Umweltblock D werden Blaustirnamazonen ein kräftiges „F-C-S“ erschallen lassen, in Umweltblock E singt die Kakadu-Kompanie vom Wind im Rücken, in den restlichen Blöcken warten spitze Schnäbel auf unmotiviert auftretende Spieler.


Zuschauerzahlen: Eine solche Attraktion wie „Ludwigs Naturpark“ lockt natürlich jede Menge Menschen an, die jede Menge Geld in die Kassen spülen, was, da die Stadionfinanzierung von dem Umweltverbänden übernommen wird, in Top-Transfers umgemünzt werden kann. Hinzu kommt, dass mit den ersten großen Bäumen auch die ersten Menschenaffen eine neue Heimat im Park finden werden. Affen im Park kennt man bis dato nur von Heimspielen gegen Homburg, und von ganz früher, als es noch gegen den FCK ging. Klar, dass sich Auswärtsfans hier unter Gleichgesinnten sofort wohl fühlen werden und gerne ihre hart verdienten Euro bei den Blau-Schwarzen lassen werden.


Sonstige Einnahmequellen: Wie im Urwald vor den Toren der Stadt lassen sich im neuen Naturpark neben Fußball auch andere kulturelle Veranstaltungen durchführen, für Erwachsene bieten sich in der fußballfreien Zeit Wanderungen unter Führung arbeitsloser Biologen an, für Kinder könnte man Märchenführungen organisieren, bei denen der Wanderführer aus dem reichhaltigen Fundus von nie umgesetzten Aussagen der FCS-Führungsriege vorlesen könnte.


Lässt man diese, und die vielen noch nicht erörterten Aspekte, noch einmal vor dem geistigen Auge Revue passieren, so wird man feststellen, dass das Modell vom Naturpark das einzig wirklich umsetzbare ist. Sagt nein zu Stahl, sagt ja zur Natur !

1 Kommentar:

Jopal hat gesagt…

So soll es sein