Die Saison geht in die Zielgerade, nur noch sechs Spiele stehen für die Vereine in der Dritten Liga an. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass der Klassenerhalt mittlerweile so gut wie feststeht. Acht Punkte Vorsprung, gefühlt sogar neun, da der FCS im Gegensatz zu Ahlen und Aalen und all den anderen noch ein ausgeglichenes Torverhältnis besitzt. Die Planungen für die kommende Saison können also beginnen.
Das ist auch derzeit die Hauptbeschäftigung der FCS-Anhänger: Wer geht? Wer bleibt? Wer kommt? Die beiden ersten Fragen sind dabei die wichtigeren, was nicht zuletzt daran hängt, dass seitens des FCS-Schatzmeisters Dieter Weller zuletzt keine Gelegenheit ausgelassen wurde, in der Presse an den Sparkurs des Vereins zu erinnern: Weniger Etat in der kommenden Spielzeit, finanzielles Überleben des Vereins nur mit neuem Stadion und Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein. Mittlerweile glauben wir das alles sogar, obwohl dem FCS in den vergangenen zehn Jahren schon deutlich mehr als einmal das Aus prophezeit wurde.
Was die lange Vorrede soll? Dazu später etwas. Tatsache ist, dass die Herrenmannschaft derzeit einen ordentlichen Fußball spielt und selbst gegen die großen Favoriten in letzter Zeit regelmäßig punktete, wie zuletzt bei RW Erfurt. Nun also der FC Hansa Rostock, der mit einem Sieg oder Remis im Ludwigspark den Wiederaufstieg in die Zweite Liga feiern könnte. Und der FCS könnte den Spielverderber geben.
So unwahrscheinlich ist das nicht. Die letzte Heimniederlage gab es Ende Januar gegen Jena, seitherhat der FCS zu Hause 13 von 15 möglichen Punkten verteidigt und dabei selbst Mannschaften wie Dynamo Dresden oder die Offenbacher Kickers punktlos nach Hause geschickt. Hansa sollte es im Ludwigspark auch nicht zu leicht haben. Bereits im Hinspiel machte der 1. FC Saarbrücken als Außenseiter den Fußballern von der Ostsee das Leben schwer: Beim 2:1-Sieg des FC Hansa sah es lange nach einer Punkteteilung aus.
Doch wie sieht es jetzt aus? Der FCS muss auf Giuseppe Pisano verzichten, der gesperrt ist. Velimir Grgic fällt noch länger verletzt aus und Sven Krause ist zum Spiel gegen Rostock wohl immer noch angeschlagen. Im Sturm bleiben wenig Alternativen, Markus Fuchs wird wohl erneut von Beginn an auflaufen. Für die Reservebank wird man wohl auf Spieler der Zweiten Mannschaft zurückgreifen müssen, zumindest was den Sturm betrifft.
Und hier knüpft alles an die Vorrede zum Sparkurs des FCS an: Sparen ist sinnvoll, wenn ein Verein noch Altschulden abzubauen hat und dass der FCS hier vernünftig wirtschaftet und nicht gleich in den Kaufrausch früherer Jahre zurückverfällt, sollte lobend anerkannt werden. Dass die Personalplanung allerdings bereits schon von Trainer Jürgen Luginger als “Neuanfang” tituliert wird und auch der in dieser Saison dünne Kader an so manch personelle Engpässe kommt, gibt zu denken.
Natürlich bleibt die Frage, was zuerst her muss: Der Erfolg (sprich: Das Geld) oder die Spieler, die den Erfolg beibringen sollen? Eines geht nicht ohne das andere, nur sollte gerade im Hinblick auf die schmerzlichen Abgänge Zeitz und Mann, die wohl nicht vermeidbar waren, zumindest bei den Stützen der jetzigen Mannschaft, die noch zu halten sind, alles daran gesetzt werden, diese auch zu halten. Ohne neue, gute Spieler kommt auch eben kein langfristiger Erfolg. Trotz Etat-Reduzierung sollte der Verein nicht auf den 18-Mann-Kader zusteuern. Sonst wird der FCS im kommenden Jahr nicht am 32. Spieltag mit großem Vorsprung vor der Abstiegszone gelassen in ein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten gehen.
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