Mittwoch, 16. November 2011

Kandidaten für den Aufsichtsrat: Claudio Mariotto

Das FCS-Fanzine Leuchtturm und ludwigspark.de präsentieren euch Teil 2 der gemeinsamen Vorstellungsrunde der Kandidaten für den Aufsichtsrat. Mit Claudio Mariotto stellt sich heute ein altbekanntes Gesicht für treue ludwigspark.de- und Leuchtturm-Leser vor.


1. Stellen Sie sich kurz vor: Angaben zur Person (Alter, Herkunft, Werdegang etc.).

Ich bin in Luxemburg am 2.8.1954 geboren und bin von italienischer Abstammung. Vom Beruf her bin ich Bauingenieur und arbeite beim staatlichen Brücken- und Straßenbauamt. Zusätzliches siehe meine Bewerbung.

2. Seit wann sind Sie dem FC verbunden?

Siehe hierzu meine Bewerbung.

3. Was wollen Sie im Aufsichtsrat des FC bewegen?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Zuerst soll gesagt werden, dass ich beim Lesen der Tagesordnung komisch reagiert habe, als ich den Punkt 10 der Tagesordnung zur Kenntnis nahm. Ich musste etwas darüber nachgrübeln und meine Nachforschungen anstellen. Schnell bekam ich spitz, dass die 2 Kandidaten bereits nominiert waren. Als ich dann alles unter Dach und Fach hatte, reichte ich meine Kandidatur ein als Gegenkandidat zu den Vorgenannten. Aber so oder so spielte ich schon seit längerem mit dem Gedanken einmal beim 1.FCS tätig zu sein.

In Bezug auf die Verantwortung innerhalb des Aufsichtsrates muss man vorsichtig sein. Zuerst muss man zur Kenntnis nehmen, dass der Aufsichtsrat von 5 auf 7 vergrößert wird. Der Grund und die zu bewältigende Verantwortung werden nicht angegeben. Was die vorbestimmten Kandidaten sich wünschen, habe ich schon vor Jahren schriftlich dem damaligen Präsidenten Herrn Hinschberger mit Dokumenten, wie es bei Inter Mailand gemacht wird, eingereicht. Es wird jetzt auch vom Vize-Präsidenten aufgegriffen und dann sehen wir weiter. Was der eine sagt, muss der andere nicht unbedingt außer Stande sein zu tun.
In Bezug auf die ökonomische Grundlage wäre zu sagen, dass dies eine politische Äußerung ist, die sich dehnen lässt wie Gummi. Und aus Erfahrung weiß ich auch, dass bestimmte menschliche Verbindungen zu Missbrauch führen können. Dieser Dinge sind die FCS-ler bestimmt überdrüssig.

Da die Verantwortung nicht angegeben ist, so wie das erwünschte Profil, hat es keinen Zweck viel zu posaunen um nachher nichts zu tun oder zu erreichen, wie es Herr Hinschberger mir mehrmals mitgeteilt hat.

Durch meine Kandidatur, sowie durch die des Herrn Prophet, wurde schon vieles erreicht: Kopfzerbrechen im Vorstand des 1. FCS. Durch unsere Wahl und mit der Unterstützung der FCS-ler wird zusätzliches Kopfzerbrechen erreicht werden. Wenn das nicht schon viel ist, was dann?

Natürlich möchte ich durch meine Arbeit das Vertrauen in den Verein verbessern, die Arbeit der Verwaltung verbessern, mich für mehr Anhängernähe einsetzen, eine bessere Internetseite besorgen, sie ist zu viel auf die Männerseite fokussiert, mich für die Mädels einsetzen, für die Jugend und auch die FCS-Anhänger. Man spricht immer von VIP-Loge für die Besserverdiener, aber wie wäre es mit einer FCS-ler-Loge, wo sich die Anhänger nach dem Spiel treffen und die Sportschau usw. mit Spielanalyse genießen können? Wo der Fanausschuss und die Fanbeauftragten ihre Besprechungen an Ort und Stelle führen können. Wo man auch für die Fans besseres Essen zur Verfügung stellen kann als verbratene Grillwurst.

Vor allem möchte ich zusammen mit Dirk-Sören Prophet dazu beitragen, dass keine krummen Sachen gebogen werden, wie es so oft in der Vergangenheit der Fall war und wie die Mitgliederversammlung des letzten Jahres es gezeigt hat. Aus diesem Grunde wünsche ich mir eine massive Unterstützung der FCS-ler.

Man muss immer bedenken, dass wir alles ehrenamtlich ausführen und so die notwendige Freizeit dafür opfern müssen. Deshalb muss man vorsichtig sein, was man sich vornimmt.

4. Wie stehen Sie zum Thema Stadionneubau oder -umbau?

Es ist traurig, dass die Stadt Saarbrücken nie das bestehende Stadion in den 60 Jahren seines Bestehens erneuert hat. Dadurch wurden auch der Breiten- und der Spitzensport nicht richtig unterstützt. So kam es, dass wenige Saarsportler eine erste Geige auf nationaler und internationaler Ebene spielten.

Der Umbau oder die Erneuerung zwingt sich auf. Wenn er politisch nicht erreicht wird, dann eben, und das gilt für mich als sehr wichtig, durch sportliche Leistung. Das neue soll aber auch so charmant sein wie das alte Bauwerk. So soll es den FCS-lern möglich sein von einer zur anderen Stadionabteilung zu gehen, um Menschenkontakte zu pflegen. Nicht jeder kann sich eine bestimmte teure Abteilung des Stadions leisten.

5. Thema Satzungsänderungen: Wie stehen Sie zu den eingereichten Anträgen?
5.a. Die eingereichten Satzungsänderungen des Vereins (Link zum
PDF-Dokument des Vereins
)


Ich betrachte es als eine traurige Tatsache, dass sehr lange die Satzungen nicht an die Gesetzgebung angepasst wurden. Dies passt nicht in mein Bild, das ich mir von den Deutschen und Deutschland mache. Es stellt für mich die Glaubwürdigkeit der leitenden Personen des Vereins in Frage. So tröste ich mich mit dem Ausdruck, dass es besser spät ist als nie.

Ich bin der Überzeugung, dass zuerst Informationsrunden hätten stattfinden sollen. So soll dann eben auf dieser Mitgliederversammlung die Sache vorgestellt und besprochen werden und dann in einer 2. Runde (außerordentlichen Mitgliederversammlung) genehmigt werden.

5.b. Streichung des § 23 mit folgendem Inhalt: “Das Präsidium wird ermächtigt, die Lizenzspielerabteilung aus dem Verein auszugliedern und in die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft zu überführen.

Dies teilte mir der Präsident Paul Borgard nach dem Saarland-Pokalfinale in Dillingen mit. Zu diesem Punkt habe ich noch keine feste Stellungnahme, da es pro und kontra gibt.

Man muss wissen, was man will. Will man, dass sich der 1.FCS professionell nach oben entwickelt, ist dies ein Argument das diskutiert werden muss. Es kommt mehr Kapital in den Verein und es könnte diese oder jene positive Entwicklung, wie zum Beispiel bessere Trainingseinrichtungen, geben. Ich verstehe die Bedenken der FCS-ler die befürchten, dass ihr Stimmrecht verringert und auf 51% gesenkt werden kann, voll und ganz.

5.c. Die geplante Änderung zum § 9 “Die Tätigkeit in den Vereinsorganen ist grundsätzlich ehrenamtlich.” Soll erweitert werden zu: “Die Tätigkeit in den Vereinsorganen ist grundsätzlich ehrenamtlich. Über Ausnahmen entscheidet die Mitgliederversammlung.”

Dies ist ein politischer Satz. Ohne freiwilligen Dienst läuft nicht viel. Man findet aber immer weniger Menschen die bereit sind sich zu opfern. Es gibt aber auch Grenzen, wo ein ehrenamtlicher Dienst hohe Kosten mit sich bringt, dass es nicht verkehrt ist diese auch teilweise zu decken. Z.B.: Eine ehrenamtliche Person muss mehrere Male für den Verein verreisen mit Flugzeug, Hotel usw. Auf die Dauer kommt der Punkt, dass diese Kosten allein von dieser Person nicht getragen werden können.

Man muss in dieser Sache einen ausgeglichenen und vernünftigen Standpunkt haben. Man müsste in der Satzung näher spezifizieren.

6. Dass es dieses Mal mehr Kandidaten als freie Plätze im Aufsichtsrat gibt, finde ich…

Dies finde ich sehr gut und habe dazu auch schon Stellung bezogen. Es ist eine Reaktion auf die Vergangenheit. Ich hoffe, dass Dirk und ich gewählt werden und so andere junge Mitglieder aufgemuntert werden, sich in Zukunft für Verantwortung innerhalb des Vereins zur Verfügung stellen.

7. Sollte das Präsidium vom Aufsichtsrat oder von den Mitgliedern gewählt werden?

Natürlich soll sich das Präsidium dem Verein stellen. Nur so kann man den teuflischen Ring der Vetternwirtschaft usw., der seine Lücken in der Vergangenheit offenbart hat, sprengen.

Dadurch entsteht eine neue Dynamik im Verein. Dies wollen wir erreichen, wie es auch bei anderen Vereinen der Fall ist. Der Aufsichtsrat kann seine Kandidaten vorstellen aber auch andere Mitglieder müssen das Vorrecht haben, sich für diesen Posten vorzustellen. Man müsste aber auch eine Prüfung der Kandidaturen einführen.

8. Kann ein Fan im Aufsichtsrat überhaupt die doch sehr unterschiedliche Fanszene des FCS repräsentieren?

Dies ist eine Sache der Unmöglichkeit. Fast jeder Mensch macht sich seine eigenen Überlegungen. Diese können nicht immer auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden und müssen daher zuerst in Gesprächsrunden diskutiert und aussortiert werden.

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