von Carsten Pilger
Luginger bleibt, Ferner geht. Dürfte bei vielen FCS-Fans erste Meldung zu einem erleichterten Durchschnaufen verholfen haben, so lässt alles, was danach kommt, nur Verzweiflung zurück. Der Mann, der wie kein Zweiter am Wiederaufstieg, und das ist nicht nur sportlich gemeint, beteiligt war, verlässt den Verein nach vier Jahren erneut. In der offiziellen Stellungnahme werden „persönliche Gründe“ für Ferners Entscheidung angeführt, laut Saarbrücker Zeitung stand der Abgang schon vor der Mitgliederversammlung im November fest.
Fragen über Fragen bleiben, die Spekulation über mögliche Konflikte zwischen Ferner und Vereinsfunktionären, die der Grund für den Abgang sein sollen. Die entscheidende Frage ist, ob sich der Verein wirklich in eine gute und zukunftsfähige Richtung entwickelt, wenn ein konstanter, tüchtiger und vernünftiger Arbeiter wie Ferner aus persönlichen Gründen seinen Vertrag nicht verlängern will. Der scheidende Sportdirektor selbst schweigt zu allem und nutzt seine Entscheidung nicht als Bühne , um gegen andere öffentlich auszuteilen. Auch das zeichnet den Mensch Ferner aus.
Ein Armutszeugnis dagegen die Reaktion der Vereinsspitze – und da muss man sich nicht einmal auf Spekulationen und Gerüchte einlassen. Laut SZ sollen nämlich Vizepräsident Harald Ebertz und Trainer Luginger sich künftig die Aufgaben des Sportdirektors teilen. Das ist ein Schritt zurück, wenn nicht sogar eine nachträgliche Abwertung der Arbeit Ferners. Lugingers Arbeitsplatz ist auf dem Trainingsplatz und am Seitenrand, eine teilweise Übernahme von Ferners Aufgaben kostet weitere Ressourcen. Ebertz ist als Vizepräsident zwar schon früher zu Oberligazeiten auch mit sportlichen Kompetenzen betraut wurden, dürfte aber in der heißen Phase eines Stadionneubaus und anderer Weichenstellungen im Verein nur schwierig die Rolle eines Sportdirektors ausüben können. Zwei halbe Sportdirektoren machen noch keinen Dieter Ferner.
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